Tiamatim auf der Ponyweide

20.-21.6.

Bei einem Arbeitstreffen zur Restaurierung der Ponywiese haben wir uns überlegt, dass wir ja eigentlich auch nochmal lagern können bevor die Ponys wieder auf die Weide kommen - irgendwann muss man die Gewänder der Saison ja mal tragen... Also haben wir uns das Wochenende nach Ninas Prüfungen ausgesucht, um sie und uns zu feiern. Leider hatte sie andere Pläne, wie wir später feststellen mussten...

 

Am Freitag, den 19.6. hatten zum Glück ein paar von uns frei, sodass wir genug Leute waren, um uns bei Gunnar auszuwintern und die Anhänger zu packen. Und wie immer haben wir dabei die Hälfte vergessen... Naja, auf nach Großenaspe und die ersten Sachen aufgebaut - es war schließlich schlimmes Unwetter für das Wochenende angesagt - bis dahin haben wir nur 12 Tröpfchen abbekommen, aber man weiß ja nie, ob es sich nicht noch schnell umentscheiden will - muss ja Aprilwetter sein zum Saisonstart ;-)

Da aber die Sonnensegel eines der entscheidenden Dinge war, die vergessen wurden, hatte das Wetter Mitleid und hat die Wolken und vor allem den Regen um uns herum geschickt, sodass wir trocken blieben. Über den langen Winter haben sich bei Gunnar scheinbar Mäuse eingenistet, sodass Gunnars und eins meiner Zelte, was bei ihm gewohnt hat, ein paar ungewollte Tunnel aufwiesen, aber das wird wohl alles flickbar sein. Aber auch das hat zu großer Dankbarkeit über das großartige Wetter geführt, da Bernd sonst wohl etwas nass geworden wäre... Ein weiterer Klassiker war, dass das Nummernschild am Anhänger mal wieder die Biege gemacht hat - das haben wir am Ende ohne dieses nutzlose Plastik-Gestell einfach an den Anhänger geschraubt, in er Hoffnung, dass dieses Problem endlich gelöst ist.

Leider hatten wir zwei krankheitsbedingte Absagen, aber so konnten wir ganz locker und trotz Besuch unsere Corona-Gebote einhalten. Und diesmal gehörte Felix nicht zu den Kandidaten - der ist tatsächlich erschienen, obwohl schlechtes Wetter angekündigt war ;-) Und ich habe unsere Kiel-Quote wieder etwas erhöht, indem ich Caro als neue Babyschlange mit angeschleppt habe. Und sie sah so gut aus in meinem Kleid... Caro und Felix, die beiden Nicht-Schnarcher haben sich ein Zelt geteilt und Bernd ist in das andere 3x3 eingezogen mit dem Mäuse-Sternenhimmel, was auf der theoretisch nassen Hälfte Küchenzelt wurde. Die Dackelhütte hat das Feuerholz bewacht. Die Kirche von Bernd hat leider kaputtes Gestänge was wohl nicht so einfach zu reparieren war, wie Bernd sich das gedacht hatte... Nun wird die Zeit zeigen, ob sie reanimiert wird oder nicht...

Unglaublicherweise hat Bernd tatsächlich endlich - nach zwei Jahren (gefühlt) - seinen Spieletisch bekommen und hat ihn auch gleich fleißig bespielt. Dazu kam, dass Lars aus einem Videospiel ein neues Würfelspiel kennen und lieben gelernt hat, was er dann auch gleich etablierte. Dazu gab es Spielgeldmünzen um die gespielt wurde und mit denen man herausfordern konnte. Der Pool an Münzen scheint aber zu klein zu sein, sodass beschlossen wurde, dass mehr davon angeschafft wird. Und Bernd muss noch für die Spielsteine etc. ein etwas mittelalterlicheres Behältnis finden/bauen - im Moment sind die Sachen in Plastikbeuteln untergebracht... Und in so einem Casino muss natürlich auch feinster Schnaps gereicht werden, sodass die unfassbar fassbare Fassbar mit Kaffeefass-Fassung ihr Mittelalter-Debüt feiern konnte. Leider hatten wir das Wasserfass nicht dabei und auch das Zuberfässchen war nicht mit von der Partie, aber das Bierfass stand drauf und hat uns mit Halunkenbräu Eternium verwöhnt - das gekaufte Schwarzbier im Fass ist leider nicht rechtzeitig angekommen. Dann halt Bier aus der Flasche...

Am Abend haben Lars und ich endlich unseren neuen Zelt-Kronleuchter illuminieren können und er erhöht die Muckeligkeit auf über 900!! Dazu das modifizierte Bett mit den ganzen Fellen und Felldecken und so. Ist schon ziemlich großartig. Der Kuhkati als Bettvorleger und Grobi am Zelteingang als Wache... Aber es fehlen auf jeden Fall noch ein paar Möbel, sonst wirkt die Muckelecke etwas verloren :-D Und natürlich wurde noch das Schwein vorbereitet und eingelegt, damit es am nächsten Tag auf den Spieß kann. Susanne hat fachmännisch den Knochen entfernt, auch wenn sie ihr Krüppelchen nicht dabei hatte... Die Operation war dennoch erfolgreich und der Hund sollte mit dem Knochen erfreut werden. Über die Hundefreude gibt es keine Dokumentation, aber die Schweinebox hat wieder ihren heiligen Gesang verbreitet und die Spieß-Weiterentwicklung sollte auch in jedem Schritt dokumentiert werden.

Alkohol-technisch war der Freitag ein bisschen doll, es gab so viele neue und alte Leckereien, die probiert und genossen werden mussten, dass wir leider unseren Barden ausgeschaltet haben - er hat noch die Laute geholt und versucht ein paar Lieder zum besten zu geben, aber es waren nicht mehr genug Buchstaben im Kopf, sodass wir ihn dann ins Bett geschickt haben. Am ersten Abend ist auch noch Jaron über Nacht geblieben, sodass Rosi den Torben-Punkt gemacht hat. Gunnar und Jenny kamen frisch und nüchtern in der Nacht von P&P spielen und haben mit diesem Vorteil den Felix-Punkt abgesahnt.

 

Am Samstag hat die ausgeschlafene Rosi auch den Rosi-Punkt gemacht, was Susanne in ihrem Plan den neuen Wasserkocher auszuprobieren etwas gebremst hat, aber nach kurzer Überlegung wurde der Zustand des brennenden Feuers einfach ignoriert und die Illusion eines morgendlichen Tagesneustarts erzeugt. Und tatsächlich, das Zaubergerät funktioniert - aber de richtige Größe der Holzstückchen muss noch eruiert werden. Als der Kaffee fertig und die anfängliche Morgenparalyse gelockert war, war die erste Kanne auch schon leer und es wurde das Kaffeeproblem von Caro diskutiert. Die arme verträgt keinen Kaffee und durfte somit nur dran riechen... Aber unser Chemiker hat gleich ein Experiment erarbeitet, wie wir herausfinden könnten was genau das Problem ist (es ist nämlich nicht das Koffein) und was es dann vielleicht für Lösungen geben könnte, dass Caro doch eines Tages Kaffee mit uns trinken könnte. Bis zum nächsten Markt-Einkauf liegt dann hoffentlich das Design vor, sodass wir dann zur Versuchsdurchführung alles Benötigte vorort haben. Caro war etwas hin und her gerissen und hat beschlossen das als Unfug abzutun... wir werden sehen was der nächste Markt bringt ;-) Die nächste Testreihe am Frühstückstisch war der Marmeladen-Test. Es wurden Sanddorn, Hagebutte und Holunder-Sanddorn getestet. Die Hagebutte hat gewonnen vor dem Sanddorn und der Holunder hat einen überraschenden letzten Platz belegt.

Dazu gab es Speck-freies Rührei, was Susanne und mich ganz glücklich gemacht hat. Und Lars konnte sich auch nicht wehren, da er, nachdem er den Gunnar-Punkt gemacht hat, mit seinem Kater zu kämpfen hatte. Zugegebenermaßen hat man ihm diesen nicht wirklich angesehen, aber im Laufe des Tages hat er sich dazu bekannt... Dann wollten noch alle die Neuigkeiten der morgendlichen Heerlager-Besprechung hören... Also zog ich ein paar aufregende Geschichten aus dem Hut: So ist Julia, die Heerlagerbeauftragte, mit dem Bruchenball durchgebrannt, weswegen an dem Wochenende kein Bruchenball stattfinden würde. Außerdem gibt es das MPS Öjendorf wegen der getreuen Schar nicht mehr, weil die sich schon wieder daneben benommen haben. und es dürfen beim Abbau keine Wurzeln befahren werden.

Nachdem wir die erste Hälfte des Tages mit frühstücken zugebracht haben, wurde die Bogenbahn aufgebaut und es wurde fleißig geschossen. natürlich sind dabei ein paar Pfeile im hohen Gras verloren gegangen, aber die meisten wurden wieder gefunden. Es waren erstaunlich viele Bögen am Start, vielleicht müssen wir das öfter machen mit der Bogenbahn, scheinbar ist das ein heimliches Hobby von vielen Tiamaten :-D

Dann musste aber endlich das Schwein auf den Spieß, der Tag war schon so weit fortgeschritten, dass wir wohl erst am späten Abend "Mittagessen" genießen sollten... Es wurde gewickelt und eingespeckt und mariniert und gestochen und irgendwann übers Feuer gehängt, dann wieder runter genommen, weil das Band zum Wickeln aus Plastik war und mit dem Feuer nicht so recht klar kam, dann wurde der neue, gestrickte Spülschwamm aufgerebbelt, um Naturfaser zum Wickeln zu haben, die voraussichtlich nicht wegschmelzen wird... Also muss ich wohl bei Zeiten nochmal einen neuen Mittelalterschwamm stricken...

Während des Wartens auf das Schwein in Schwein wurde gezockt, geschossen, gequatscht und das gute Wetter genossen. Es war zwar bewölkt, aber warm und trocken, sodass Caro und ich uns einen kleinen Sonnenbrand eingefangen haben, weil wir nicht mit so viel Strahlung gerechnet hatten. Irgendwann muss Lars Murphy so sehr verärgert haben, dass ihm auf dem Weg zwischen den Sonnensegeln ein Vogel in seinen Humpen gekackt hat - sehr zielsicher aus dem Flug...

Zwischendurch kam Marco und hat der Hufnagilschen Urlaubsschnaps vorbei gebracht. Das hat das zwar gewandete, aber doch ziemlich am Mittelalter uninteressierte Kind, kurz vom Handy gelöst um Papa hallo zu sagen, aber schon das Tschüß war schon nicht mehr so wichtig. Aber er musste ja auch schnell noch alle Spiele bedienen, da nicht all zu viel später schon sein Abholservice kam und dann ist Omas Handy ja wieder so weit weg ;-) Kurz bevor es dann ernst wurde mit der Fertigstellung des Mittagessens rollte noch eine Müdigkeitswelle über das Lager und hat Susanne, Felix und Caro erwischt. Dieser sind Gunnar, Jenny und Rosi entkommen, indem sie die Ponys besuchen waren.

Irgendwann zwischen 20 und 21 Uhr war dann endlich der Braten fertig und konnte zusammen mit dem traditionellen Dinkel-Eintopf verspeist werden. Es war mal wieder ein großartiger Festschmaus und natürlich ist nichts von dem Schwein übrig geblieben - auch wenn sich alle danach die prallen Bäuche gehalten haben... Bei der Gelegenheit wurde auch das Caro-µ erfunden, das zum Gegensatz zum gewöhnlichen µ eine ganze Portion ist :-D

An diesem Abend floss dann deutlich weniger Alkohol, sodass wir tatsächlich die allermeisten Liedwünsche bedienen konnten und nur die üblichen Hängerchen für Spott gesorgt haben. Es war ein sehr schöner und geselliger Abend, aber leider haben weder Lars noch ich den Felix-Punkt machen können, weil Caro durch das nachmittägliche Schläfchen noch viel zu wach war zum Schlafen... Ich fürchte wir müssen die Laterne diese Weihnachtsfeier abgeben... Und Susanne hat trotz Schlaf zwischendurch den Torben-Punkt gemacht - sie bangt auch um das Kissen ;-)

 

Am Sonntag hat Susanne den Rosi-Punkt gemacht und hat bis Mittags in der Küche Dinge getan... Kaffee, Brei, Kaffee, Rührei, Kaffee, Abwaschwasser... Und irgendwann auch gefrühstückt ;-) Rosi hat den Frühstück-mach-Urlaub genossen und die kleinen Säckchen wieder auf die Marmeladendeckel gebunden, da die Bänder alle beim Braten Umwickeln am Vortag weggekommen sind. Als wir dann alle gesättigt waren, war es schon fast Zeit das Mittagessen vorzubereiten, damit Topf und Feuerschale rechtzeitig zum Abbau auch wieder kalt und sauber sind... Lars hat für dieses Mittagessen den Löffel abgegebenen, aber so richtig war keiner motiviert zu kochen, so war es eine Sammelleistung von Susanne, Caro, mir und Rosi - ok ich habe nur geschnippelt, einmal gerührt und 2 Käfer raus gefischt... :-D Derweil hat Lars das Schwert gezückt und ein bisschen mit Gunnar und Felix gekämpft. Aber bei der Sonne war dann auch bald Schluss und es gab ein lustiges duschen unter dem Wasserwagen-Schlauch. Dabei gab es dann auch noch einen gratis Zecken-Check, bei dem sich Caro und Susanne gleich angeschlossen haben. Susanne hatte vergangenen Mittwoch Nadelbinden gelernt und hat ihrer Tasse ein Transportsäckchen nadeln wollen, aber bei dem ganzen Stress am Wochenende ist sie damit nicht fertig geworden. Ich habe auch nur ein paar Reihen geschafft von den unfertigen Socken, die ich dabei hatte...Zwischendurch hatten wir noch Besuch von William, der sein Zweirad bei dem schönen Wetter ausgeführt hat, aber er war nur so lange da bis seine Sachen wieder getrocknet waren und er sie wieder anziehen wollte. Jedenfalls erschien es mir recht kurz... Eigentlich wollte ich auch noch Bogenschießen, aber irgendwie bin ich davon wieder ab gekommen. Aber Gunnar und Jenny haben noch ein paar Pfeile fliegen lassen. 

Das Essen hat ein bisschen auf sich warten lassen, sodass noch vorher noch eine Raubtierfütterung nötig wurde. Wie es immer so ist, wenn einer anfängt Wurst zu schneiden wird erst getschiept und dann gerangelt und Scheiben aus der Luft gefangen... Am Ende hatten alle Wurstfinger, die aufgenommene Energie wieder abgebaut und die Wurst war leer.

Zum Mittag gab es Hühnersuppe, die aufgegessen werden musste, um den Topf sauber machen zu können - das heißt Caro hat noch ein paar µ verteilt :-) und Bernd hat sich mal wieder für den Rest "geopfert" - quasi 2 Caro-µ... Irgendwann nach dem Mittagessen wurde Felix dann hektisch, weil er noch ein Date hatte am Abend, also hat er Caro vor die Tür gesetzt und das Zelt abgebaut... Ab dem Zeitpunkt wurde es dann überall ungemütlich und alle fingen an Dinge auseinander zu bauen, sich umzuziehen und einzuräumen. Das auf die Anhänger packen verlief sehr zäh, da es noch keinen so richtig guten Plan gab wie wir was aufteilen sollten... Dann hat Gunnar sich auch noch den Kopf gestoßen und dann war es dahin mit seiner Geduld und Unmut machte sich breit. Aber am Ende war alles abgebaut und verstaut, Gunnar hat sämtliche Stoff-Teile aufgedrückt bekommen, um seine Nähmietze zu fragen, ob sie die Segel und das Zelt reparieren könnte... Ich bin gespannt, ob sie das macht und falls ja was es dann kostet... Ich fürchte aber, dass wir beim nächsten Mal nochmal neu überlegen müssen wie wir die Anhänger packen, denn so richtig optimal war das noch nicht... Aber so wie es aussieht ist der nächste Markt auch nicht viel stressiger als dieser, sodass wir bestimmt am Ende einen großartigen Plan gemacht haben werden...

Danke Steffi, das sieht toll aus!
Danke Steffi, das sieht toll aus!