Das lange Wochenende in Waabs ist nun auch schon wieder vorbei und die Saison neigt sich dem Ende. Aber vorher feiern wir uns noch ein bisschen auf der Ponywiese - so ein Jubiläum kommt ja nicht alle Tage!

 

Hoffen wir mal, dass wir den Rest der Saison etwas trockener erleben, als den Waabs-Sonntag... Aber in zwischen ist wieder alles trocken und zurück auf die Anhänger geräumt. Aber ich muss ganz stolz sagen, dass meine Handnähte am großen Sonnensegel bisher noch unverändert funktionieren! Seepferdchenblut ist magisch!

Heerlager in Kiel

Zum Gruße, liebe Wanderer.

 

Es freut mich, dass ihr den Weg in unser schönes Heerlager gefunden habt. Wir haben uns im Herbst 2012 zusammengefunden, um in Zukunft die mittalterlichen Märkte und Veranstaltungen zu bereisen und um gemeinsam dieses Hobby zu erleben.

Inzwischen planen wir unsere 4. Saison und wir haben einige Fortschritte in unserer Entwicklung zu einem authentischeren Erscheinungsbild gemacht. Allerdings haben wir beschlossen nicht den Anspruch eines reenactment-Lagers zu haben, sodass wir sowohl Dekadenz bei niedrigem Stand als auch Magie bei uns zulassen. Aber es entwickelt sich stetig weiter und wir freuen uns nach wie vor über Tipps, Anregungen und selbstverständlich auch über Hilfe und Unterstützung.

Bisher üben wir uns in dem ein oder anderen mittelalterlichen Handwerk und es wird immer besser. Rosi nadelt schon fast gleich aussehende Socken, die man ohne schlechtes Gewissen ein Paar nennen kann, und unser Repertoire an Stichen (die zufällig auch historisch belegt sind) wird immer größer. Was das Spinnen angeht mache ich auch Fortschritte, allerdings ist der Weg von der Flocke zum gleichmäßigen Garn ein weiter... Aber auch da wird fleißig geübt und Schritt für Schritt die "Lernliste" abgearbeitet. In der letzten Zeit kam auch das Brettchenweben mit auf die Liste der mittelalterlichen Handwerke/Handarbeiten. Ich halte das ja für Magie, aber die Damen und Herren, die dieser Tätigkeit nachgehen, behaupten etwas anderes ;-) Auch das Wolle färben mit Pflanzen wurde zum Thema, allerdings haben wir das bisher noch nicht weiter vertieft. Die männlichen Tiamatim halten sich bezüglich der Wolle eher bedeckt und halten sich an härtere Dinge wie Holz und Eisen. Aber auch das Handwerk des Metbrauens versuchen wir uns anzueignen. Der erste Versuch ist schon ganz gut geglückt, mal sehen was folgende Met-Generationen noch so zu bieten haben.

 

Wir sind größtenteils aus dem Genre des Pen&Paper-Rollenspiels und haben daher eine genaue Vorstellung wie es sein könnte, aber leider ist da zwischen der Vorstellung und der Realität immer noch eine große Lücke, die wir stetig versuchen zu schließen. Wir haben unsere mittelalterlichen Lagermöbel nach eigenem Bauplan selber gebaut und bisher scheint die Konstruktion weitestgehend zu halten. Darüber hinaus sind wir immer auf der Suche nach neuen Rezepten, die aus der Zeit stammen, oder wenigstens ohne neumodische Zutaten auskommen wie Kartoffel oder Paprika. Die Kleidung ist inzwischen auch zu einem großen Teil aus der eigenen Feder - ähm... Nadel... Aber da kann man ja immer etwas finden, was man noch dringend braucht wird- und wenn es nur eine neue Farbe ist, die man in der neuen Saison unbedingt tragen möchte. Wir bemühen uns jedenfalls in Erfahrung zu bringen was wirklich mittelalterlich ist und suchen Kompromisse bei Dingen, die wir nicht missen wollen, die aber nicht wirklich oder auch gar nicht mittelalterlich sind...

Eigentlich müssten wir uns dafür auch auf einen Zeitraum einigen, aber bisher konnten wir uns noch zu nichts durchringen. Ich schneidere ein bisschen auf das späte Hochmittelalter (1250 - 1300) hin, aber einheitlich sind wir nicht und werden das vermutlich auch nie. Aber solange das für alle in Ordnung ist und wir gemeinsam Spaß haben, ist das auch kein Problem :-)

 

Nun lasst euch nicht länger aufhalten und erkundet unser Lager virtuell und wenn es euch gefällt kommt auch gerne vorbei, wenn wir unsere Zelte aufgeschlagen haben. Denn je mehr wir am Lagerfeuer sind, umso lustiger wird es auch.

Namensgebung

Tiamat ist die babilonische Göttin des Salzwassers und dementsprechend auch des Meeres. Da wir Kieler am Meer leben erschien uns Tiamat als eine geeignete Schutzgöttin und so ergänzten wir das "im", um uns als ihre Gefolgschaft auszuzeichnen.

Das Finden dieses Namens hat nur etwa 4 Stunden intensiver Diskussion und Internetrecherche in Anspruch genommen - gar nicht so schlecht für diesen perfekten Namen für unser Heerlager!

 

Die Darstellung von Tiamat ist eine gehörnte, aber auch eine geflügelte Schlange, was ihr drachenartige Gestallt verleiht. Daher kann man Tiamat auch als fünfköpfigen Drachen finden, wobei die Köpfe jeweils andere Eigenschaften darstellen sollen. Tiamat verkörpert unter anderem das Chaos und die Urgewalten des Meeres und war dementsprechend gefürchtet.

Danke Steffi, das sieht toll aus!
Danke Steffi, das sieht toll aus!