Hammoor

22. - 23.6.

Hammoor konnte ich endlich wieder ohne große Einschränkungen mit machen, so habe ich mich dann auch bereit erklärt einkaufen zu gehen, das hatte den Vorteil, dass ich direkt vom Lager-Konto bezahlen konnte und dass ich einen guten Grund hatte raus zu gehen und meine labberigen Muskeln zu benutzen :-D

Lars und ich kamen am frühen Nachmittag an, da waren Gunnar, Bernd und Susanne schon da und hatten fast alles schon aufgebaut. Da ich dem Schafjungen zugesagt habe, dass er und sein Freund irgendwo unterkommen würden, war noch nicht ganz klar, wie wir unser Zelt aufbauen sollten... Nach einem kurzen Gespräch mit Gabi und Klaus, wussten wir dann, dass wir das Extrazelt nicht auf unserer "Scholle" aufbauen mussten, da der Schafjunge eine eigene bekomme hat. Also haben wir uns breit gemacht und als wir alles im Zelt hatten, wurde die Armbrust raus geholt. Bernd hatte Stachelbeeren dabei, die man hervorragend verschießen konnte... Die m&ms gingen zwar auch, haben aber unangenehm hohe Geschwindigkeiten angenommen, sodass es eher ungeeignet war die mit dem Mund fangen zu wollen... Fabian hat uns in die direkte Nachbarschaft das Wickelzelt gestellt, bei der Gelegenheit hat er sein Fang-Glück auch gleich getestet. Er mag Stachelbeeren zwar nicht besonders, aber die Herausforderung war zu verlockend ;-)

Ansonsten waren wir von Erben umgeben - links Livs Erben und rechts Phileas Erben oder so... Nach dem Grillen fragte Susanne dann irgendwann, ob es ok wäre, wenn ein alter Bekannter vorbei kommen würde, der wäre auf der Durchreise von Schweden zurück nach Freiburg und würde sie gerne besuchen. Klar ist das ok!! Am Abend gab es dann noch eine kurze Marktbesprechung, von der ich nicht so viel mitbekommen habe, weil zu dem Zeitpunkt der Schafjunge anrief, um mir zu sagen, dass er erst am nächsten Morgen kommen würde. Zum Glück hatten wir das Zelt schon unter das Feuersegel geräumt, damit es nicht nass wird. Aber meine Jungs haben brav aufgepasst und mir anschließend erzählt, dass wir den Kloschlüssel im hammoorer Lager bekommen und dass wir die Kinder etwas tun lassen sollen für den Buchstaben - wir haben das A was an 9. Stelle stehen soll.

Zu später, geselliger Stunde mit Musik und Gesang, kam Klaus dann dazu und war sofort nicht mehr als "Fremder" zu erkennen. Außer ihm waren noch die Experten zu Besuch und Bernd hat fleißig Rum und Whisky ausgeschenkt. An dem Abend wurde unser Wachsschmetterling zerstört, da ein Besuchs-Raucher das Teelicht, in dem der Schmetterling verstorben war, als Aschenbecher benutzt hat... Mit der Zeit sind dann nach und nach alle in die Betten verschwunden, da entzündete der Alkohol eine "tolle Idee" in Lars´ Kopf: Wir haben doch noch Flatterband, lass mal das Lager von Exper Avis eintüddeln! Gesagt getan, Lars und Bernd sind rüber geschlichen - also Lars mit seinen quietschenden Schuhen ist eher wie ein Magier geschlichen... - und haben ihr Werk vollbracht - ich habe sie verfolgt und Beweisbilder gemacht ;-) Auf dem Rückweg sind wir noch im Lager der Hammoorer hängen geblieben, weil dort noch Fabian mit schnapsseeliger Gesellschaft saß. Dieser hat den Jungs dann auch noch etwas Flatterband spendiert, sodass diese gleich nochmal rüber gelaufen sind. Allerdings gab es keine Gelegenheit für die gute alte Einschlaf-Tradition, also mussten wir ein Schlafbild von Fabian und mir stellen, bevor wir uns dann auf ins Bett gemacht haben.

 

Am nächsten Morgen schlief Exper Avis lange... Aber das war nicht schlimm, denn Lars hatte seine Kaffeemühle mit und hat sich die Wartezeit mit mahlen vertrieben. Und erst viel später, als ich Behrend auf dem Klo traf, fragte er mich, ob wir das waren mit dem Flatterband... Irgendwas an meinem "Öhm... was weiß ich?!" hat ihm irgendwie als Bestätigung des Verdachtes genügt... Im Gegenzug habe ich mich beschwert, dass sie unsern Wachsschmetterling zerstört haben. Zur Mittagsstunde war dann Tanzen angesagt, wo wir uns ja nicht drücken konnten, da Lars den Tanzmeister gespielt hat... Also haben wir ein paar Vögelchen zusammen getrommelt und die drei Klassiker zum Besten gegeben zu der Musik von Ulrike und Joachim, dem schmiedenden Barden. Danach haben sich die schwitzenden Herrschaften noch beim Bruchenball verausgabt - Lars hat auch einen Versuch gestartet, aber er musste feststellen, dass seine Knie das immernoch doof finden.

Außerdem hat Susanne das Loopen gelernt, da sie noch Bänder brauchte, um ihre neue Hose vom Gummi zu befreien. Plötzlich was sie zur Attraktion geworden, wie sie die einzelnen Fäden zu einem gemusterten Ganzen zusammentüddelte und musste Groß und Klein erklären was sie selber gerade erst gelernt hatte. nebenbei wurde Klaus zum Kinder bespaßen abgestellt. Die Kinder durften sich aussuchen, ob sie Leitergolf spielten oder die Fische fliegen ließen, um an den Buchstaben zu kommen. Aber es kamen in unserer einsamen Ecke nicht nur Waffeljäger, sondern auch Besucher, die extra für uns gekommen sind. Es war Bernds Bruder mit seiner Frau da, Freunde von Susanne und Lars´ Kindheitsfreundin Lara mit ihrer Tochter. Lara hat früher schon gemittelaltert und wurde auch gleich sehnsüchtig, also habe ich sie kurzerhand versucht anzuwerben ;-) 

Irgendwann kam das Gespräch auf, dass irgendwo Wikingerschach mit Larp-Pfeilen gespielt wurde, dann holte Lars die Armbrust raus und fragte sich laut, ob das mit der wohl auch ginge... Meine Antwort war "Wohl eher nicht, da bräuchtest du ein Tisch-Wikingerschach..." Und plötzlich leuchtete Lars´ Gesicht auf und er sauste zum Holzstapel, um sich Spielsteine zurecht zu sägen. Ein großartiges Spiel ward geboren! Tatsächlich klappte es ganz gut, nur das Abschießen des Königs war zu leicht, also wurde beschlossen, dass man den rückwärts mit einem Spiegel in der Hand abschießen musste. Zum Glück hat Susanne sowas in der Tasche.

Irgendwann habe ich mich dann daran gemacht den Fisch mit Grünzeug und Geschmack zu füllen und den Salat zu schnippeln, das Grillen habe ich dann aber Gunnar und Klaus überlassen - war eine ziemliche Sauerei, weil der Fisch bin weniger Sekunden eine feste Bindung mit dem Grillrost eingegangen ist. Aber der Camper hatte Alufolie dabei, die das Umdrehen etwas erleichtert hat. Außerdem hat er noch Tomaten und Mozzarella spendiert, die zwar nicht authentisch, aber dennoch sehr lecker im Salat waren. Nach dem Essen kam die Mutter zu Besuch und kurz darauf auch ein paar Experten, die Lars fragten, ob er ihnen kurz ein paar Moves mit dem Schwert zeigen könnte, weil sie am Abend bei der Feuershow ihre brennenden Schwerter präsentieren wollten. Susanne, die ja Erfahrung mit Bühnenschwertkampf hat, hat Lars dann in Bezug auf den Showeffekt unterstützt mit Tips, sodass nach etwa 1,5 Stunden eine einfache, aber vorführbare Choreografie stand. Derweil bin ich mit der Mutter über den Markt getingelt. Wir sind natürlich überall im Schnack aufgehalten worden, aber das ist ja das schöne auf den kleinen Märkten, man kennt sich und hat endlich mal zeit zum quatschen. Nach einigen "Wir wollen nur noch die Marktrunde beenden, wir kommen später nochmal rum" hat noch eine schöne Muschelkette den Besitzer gewechselt. Die Händlerin war eigentlich schon am Einpacken und Mama wollte auch nur "Guck wie schön" sagen und war nicht wirklich daran interessiert viel Geld auszugeben, aber nach vielem Gerede hat sie die Kette dann doch gekauft. Dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis die Feuershow begann. Und die Experten haben die brennenden Schwerter unfallfrei geschwungen :-) Danach musste die Mutter wieder nach Hause und wir ließen den Abend in einer recht kurzen, aber gemütlichen Runde in unserem Lager ausklingen.

 

Am nächsten Morgen fehlte alles... Naja, nicht alles, aber die wichtigsten Dinge, die man zum Kaffee kochen braucht - die Feuerschale zum Beispiel... Aber dafür hatten wir einen Strohmann bei uns sitzen und das Holzschild des unbewohnten Dekolagers von Exper Avis quälte unseren betagten Zauneingang. Nachdem Susanne und Klaus die erste bei uns im Lager waren, haben sie sich auf die Suche gemacht und einige Dinge zurück geholt. In einer zweiten Entdeckungstour hat Bernd auch geholfen. Erst viel später am Tag ist mir aufgefallen, dass mein Strickzeug auch weg war... Also musste ich auch noch mal rüber und meine Kiste aus dem Maibaum los tüddeln... Es scheint als hätten wir nun eine neue Tradition... Oder heißt das Fehde?! ;-)

Aber anständig wie die Experten sind, haben sie uns einen neuen Wachsschmetterling gebastelt und uns feierlich überreicht - dieser hatte sogar eine Leine, damit er nicht abhauen konnte...

Danke Steffi, das sieht toll aus!
Danke Steffi, das sieht toll aus!