Heerweg Markt Großenaspe

31.8. - 1.9.

In Großenaspe sollte für uns ein reger Austausch der Tiamaten herrschen - Freitag musste Lars die Kinder seiner Schwester hüten, Samstag musste Gunnar arbeiten und Sonntag sollte ich meine Imkerprüfung bestreiten. Aber irgendwie hat jeder jeden mal gesehen an dem Wochenende ;-) Allerdings war es auch etwas chaotisch, Lars und ich mussten mit zwei Autos fahren, und haben jeweils alleine gepackt, sodass einiges zu Hause geblieben ist, mit dem sicheren Wissen, dass der andere das sicher schon eingepackt hat - dabei sind beispielsweise der Wollpfad und die Butterdose, sowie der extra für Freitag gemachte Nudelsalat stehen geblieben... Nächstes Mal müssen wir uns unbedingt besser absprechen :-P

Aber es war auch ein sehr zäher Freitag, von allen Tiamaten kamen Ich-komme-später-Kommentare, sodass ich zum erstem mal diese Saison die Erste vor Ort war. Die schwarzen Schwäne lagerten direkt am Eingang, sodass ich Kai fragen konnte wo ich Mina finde. Sehr praktisch - Flexi war allerdings noch nicht da... Danach kamen Rosi und Kalle, die wenigstens schon ein Zelt dabei hatten, sodass wir tatsächlich anfangen konnten etwas aufzubauen... Allerdings war das gar nicht so einfach, da der Weg nicht ganz eindeutig war - zu beiden Seiten... Aber nach kurzem Nachbargespräch und etwas hin und her Schreiten haben wir dann einfach einen Platz beschlossen. Natürlich waren die Sonnensegel im Nachhinein doch wieder viel größer als vermutet - 4x6 plus Abspannung ist in der Theorie irgendwie ganz anders als die optische Wahrheit... Aber wir haben im Laufe des Tages ein schönes Lager aufgebaut und es gab keinen Ärger von Mina, die ich sicher noch 4 mal gefragt habe, ob es so ok ist oder ob es diese oder jene Auflage gibt... Gunnar war der nächste und hatte den Anhänger dabei, sodass wir uns nicht mehr drücken konnten was zu tun, was bei der Hitze gar nicht so einfach war. Als die Frage nach der Sonnencreme aufkam, kam Lars dann auch, der noch 1000 mal hin und her fahren musste, weil er noch ein Geschenk kaufen sollte und dann hatte er noch Dinge von mir vergessen, die ich zuvor vergessen hatte, dann musste noch Grillzeug eingekauft werden... Es fühlte sich ein bisschen so an, als wäre es der erste Markt der Saison... Außerdem hatte sich das Thema Sonnencreme mit dem Gespräch darüber in meinem Kopf irgendwie erledigt, sodass ich am Abend überall verbrannt war... Aber zum Glück nicht so schlimm, dass ich das ganze Wochenende was davon gehabt hätte - am Samstag sah die Welt schon wieder viel besser aus. Lars hatte noch ein bisschen Motivation übrig, sodass wir es tatsächlich geschafft haben das Zelt und die Sonnensegel aufzubauen bevor der Rest ankam. Susanne hat den Einkauf fürs Wochenende gebracht und Chris, Nina und Hase kamen dann für das Finish: Regal und Geschirr, Dackelhütte und Zaun. Es stellte sich heraus, dass wir zwischen Fuselfix und dem Medusin-Mann standen - wir fürchteten schon einen Alkohol-Tod, aber dieser sollte uns erspart bleiben. Lars hat sich dann vor dem Grillen zu seiner Schwester auf gemacht und wie ich später festgestellt habe, hatte er meine Lernsachen noch im Auto... Chris hat seinen neuen Grill-Eimer ausprobiert - der funktionierte auch ganz hervorragend, aber er sah halt blöd aus - wie ein Eimer... Und er hat den Boden verbrannt... Zum Glück waren wir auf einem Acker, bei dem es egal war ;-) Hase hat sich zum Grillmeister aufgeschwungen und seine erste Azubi-Aufgabe mit Bravour bestanden. Chris, Gunnar und ich sind vor der Grillgut-Verköstigung zur Marktbesprechung gegangen und haben uns die wichtigsten Dinge erzählen lassen, die dann in der Kämpferbesprechung gipfelte, die ich stellvertretend für Lars mit angehört habe. Der Vorteil war, dass wir bei Rückkehr gleich essen konnten, da schon was fertig war :-) Gunnar hat uns dann bei Fusel eine Runde Butter-Scotch geholt, die einen Fremdschnaps beinhaltete, das Zeug hatte ein paar mehr Umdrehungen und wurde von Nina ausgesucht, was die Theorie "Frauen nehmen immer den kleineren Schnaps, auch wenn da höherprozentigeres drin ist" stützte... 

Später, als wir alle schon satt waren und die Torbenpunkte so langsam ins Gespräch kamen, rief Lars an und erzählte, dass er doch nicht Kinder hüten muss, weil der Vater genau so müde wäre wie die Kinder und auch mit schlafen geht - er hat sich zudem noch ein Fassbier gewünscht, das erste Fass war allerdings schon leer und Gunnar wollte schlafen gehen, weil er am Samstag um 5 Uhr hoch musste... Naja, den Wünschen des Barden muss entsprochen werden, also hat Gunnar das zweite Fass angestochen und auch noch ein Bier mit Lars zusammen getrunken. Dann hat Lars uns mit Lauten-Musik erfreut und noch ein paar Nachbarn angelockt, die ein paar Grillreste vernichtet haben und uns mit Gesang und Liederwünschen unterhalten haben. Tatsächlich hat Susanne den Torbenpunkt gemacht und Lars ist mit dem Felix-Punkt schlafen gegangen. Also alles wie immer, trotz der ungewöhnlichen Umstände :-D

 

Am nächsten Morgen war Rosi schon da, als ich aufstand. Sie hat diese Dinge getan, die man tut, wenn man sich den Rosipunkt verdient. Ich habe versucht zu helfen, aber irgendwie wollte es mir nicht so richtig gelingen, aber zum Glück kam Susanne dann auch schon und als Lars dann wach war, war ich auch so langsam wieder im Mittelalter-Trott. Es gab Kaffee und Ei und der Vater hat uns Brötchen gebracht. Der Haferschleim war aus irgendeinem Grund sehr flüssig, hat aber so gut wie immer geschmeckt. Der Gunnar-Punkt wurde von Chris geholt und Hase wurde eine neue Aufgabe übertragen: Leere den Abwaschbottich! Auch diese hat er ausgezeichnet erfüllt - Wird voll das Arbeitszeugnis hier :-D

Um 12 Uhr sollte dann gekämpft werden - rechtzeitig zur Mittagshitze - aber so ein Gambi schützt ja auch hervorragend vor der Sonne... ;-) Zuerst wurde ein Kind geraubt und wiederbeschafft - das war ein bisschen Langweilig, da die zwei 5-Mann-Schildwälle doch etwas statisch waren... Aber sie Szenerie wurde von der Schäferin mit ihren 3 Kuschelschafen aufgepeppt. Danach wurde uns der schnellste Krieger vorgestellt. Das war in der Theorie auch eine sehr amüsante Geschichte, die leider in der Durchführung auch nicht so richtig spannend war... Vermutlich braucht es dafür einfach mehr als eine spontan zusammengewürfelte Truppe, einen externen Erzähler und vor Allem Publikum. Danach wurde noch ein bisschen frei gekämpft, bis die Jungs komplett leer geschwitzt waren, danach gab es jede Menge Wasser und gemächliches trocknen im Lager. Inzwischen wurden auch schon die ersten Vorbereitungen fürs das Schwarzbiergoulasch getroffen - Zwiebeln und Gemüse schnippeln und so... Susanne hat sich dann die Zeit genommen, um die Zwiebeln in einzelnen Portionen anzubraten und mit Bier abzulöschen und sie karamellisieren zu lassen. Während dieser Phase habe ich noch ein bisschen Imker-Dinge gelernt und Lars musste feststellen, dass nicht nur er den Hitzetod gestorben ist, sondern auch die Laute - Der Kleber aufgegeben und die Befestigung der Saiten hat der Spannung nachgegeben...

Nach einer angemessenen Trauerzeit um die Laute, wurden die einzelnen Bestandteile des Mittagessens langsam zusammen geworfen, bis die Phase des Wartens und Kochenlassens erreicht war. Das haben wir für eine Marktrunde genutzt. An der Kasse haben wir dabei auch gleich noch Janine und Martha eingesammelt, die zu Besuch kamen. Susanne hat sich auf dem Weg in eine Eichenholzbank verliebt, die sie später, als sie sich sicher war, dass sie zusammen gehören, auch gekauft. Am hintersten Ende stand Ramon, der Schmied. Dort hat Rosi einen neuen S-Haken in Auftrag gegeben. Fast zurück im Lager sind wir noch beim Papier-Schöpfer hängen geblieben. Der hat uns erzählt wie das mit dem Bleichen der Kleidung geht, die man früher zur Papierherstellung benutzt hat. Leider hat er schlimm gelispelt, was mir das Zuhören erheblich erschwert hat... 

Zurück im Lager gab es endlich essen und da es so unendlich lecker war, haben wir versucht zu ermitteln, wer denn "der Koch" war, dem das Lob gebührt... Aber es war nicht so einfach, denn es hatte jeder seine Aufgabe: Rosi, Chris und Nina haben Gemüse geschnippelt, Susanne hat gebraten, gerührt und zusammen geworfen, Lars hat Gurken geschnippelt, Perlgraupen geholt, Aufgaben verteilt und den Überblick behalten, ich habe Kräuter geschnippelt, und der Hase hat Wasser geholt. Allerdings ist der Plan, davon zwei Tage zu essen, nicht aufgegangen - es war so lecker, dass nur noch ein kleines Portiönchen im Topf zurück blieb... Zum Essen wurde auch das dritte Fass angestochen und wir haben bei einem Kühlen Bier im Krug das Bier-Ranking des Wochenendes vorgenommen. Das Porter hat gewonnen, gefolgt von dem Zwickel, welches mit einigem Vorsprung vor dem Dunkelbier lag. Bei der Gelegenheit hat Ramon uns den Haken vorbei gebracht, der fortan den verloren gegangenen Haken von Pan ersetzen wird.

Inzwischen sind auch Gunnar und Jenny zurück gekehrt, allerdings sind wir irgendwie aneinander vorbei gelaufen, sodass wir uns erst viel später im Lager getroffen hatten und der Rest einen uneinholbaren Kennenlernvorsprung vor mir hatten ;-) Allerdings mussten Susanne und ich ja noch zur Töpferfrau, um Susannes Kräutertöpfchen abzuholen und um sich in neue Becher zu verlieben... Wie es so ist, haben Susanne und ich wieder den gleichen Becher in der Hand gehabt, den wir "am besten" fanden... Aber während Susanne auf magische Weise ihren Einkauf bezahlte, hat ein Drache auf einer anderen Tasse mit mir geflirtet... So hatten wir dann beide eine Tasse in der Hand und waren beide eigentlich nicht bereit diese zu kaufen, konnten aber trotzdem nicht so richtig los gehen...  Aber die Vernunft hat tatsächlich gesiegt und wir sind ohne die Becher nach Hause zurück gekehrt! Und Gunnar und Jenny waren an der Bühne zum Konzert gucken. 

Da Janine sich den einen Anhänger mitnehmen wollte, um ihn für ihren Umzug zu benutzen, musste noch ein bisschen umgepackt werden, dafür habe ich der Mutter meinen Autoschlüssel mitgegeben, weil ich sehr dicht ans Gebüsch gefahren war... Allerdings stellte sich heraus, dass es auch ohne Vorfahren geklappt hat. Das war dem Schlüssel wohl zu wenig Aufmerksamkeit, jedenfalls hat dieser beschlossen danach weg zu sein. Auf dem Weg lag er nicht, im Anhänger war er nicht, an der Kasse war er nicht... Lars und ich haben schon den Sonntagsplan neu gestaltet, da rief meine Schwester an und gab Entwarnung, da sie den Schlüssel im Auto hatte - wie auch immer der da hin gekommen war... Allerdings würde sie erst am Sonntag Abend kommen können, um den Schlüssel zu bringen, so blieb von dem neuen Sonntagsplan der Autotausch bestehen.

Am Abend, ich wollte nur kurz zur Toilette, da bin ich auf dem Rückweg irgendwie bei Flexi im Lager hängen geblieben - ich wollte Kai nur kurz erzählen, dass mein Schlüssel wieder aufgetaucht ist und schon war es so gemütlich, dass ich nicht wieder weg kam... Kai hat mir deren selbstgebastelten Oseberg- Inletts gezeigt, Ilka hat mir einen Maracuja-Met ausgegeben, der unverschämt lecker war und Flexi  und ich haben Geschichten ausgetauscht. Unteranderem, dass Lars und ich nun jeden Montag um 15 Uhr einen Bungalow in Silberstedt angucken werden, bis wir einen kaufen dürfen :-D Dann fiel mir ein, dass es ja noch Lampen anzumachen gilt, also habe ich mich wieder Richtung eigenes Lager auf gemacht, da kam Lars mir entgegen und hat mitgeteilt, dass die Lampen schon an sind, also sind wir gemeinsam bei den Schwänen eingekehrt und haben win lustiges mittelalterliches Beleidigungs-Memorie gespielt. Was man da nicht alles bei lernt... :-D Zwischendurch haben wir uns noch ein Bier an der "schottischen" Taverne geholt, was leider mehr Schaum als Bier war... Viel später sind wir dann wieder in unser Lager gewandert, wo schon nett zusammen gesessen wurde. So wurde es immer später und die ersten sind ins Bett gegangen, da kam plötzlich Wind auf und so nach und nach sind wir an die Sonnensegelecken gegangen, damit es uns nicht um die Ohren fliegt - ein koordinierter Abbau hat uns weitestgehend vor Sturmschäden bewahrt. Während wir noch mit dem Sonnensegel beschäftigt waren winkte ein verschlafender Hase aus dem... Bett... Warum konnten wir den Hasen sehen? Oh, das Zelt war umgepustet! Aber auch da mussten wir nur einmal wieder aufrichten und die Heringe neu rein hauen. Dann kamen Leute schreiend den Weg entlang und warnten vor einem Wirbelsturm und es sollen alle die Zelte verlassen - da war der Wind aber schon durch... hm... Wirbelsturm... soso, davon hatten wir nichts mitbekommen... Aber da wir ja schon fertig waren mit unserem Lager sind wir noch umher gelaufen und haben Hilfe angeboten. Die Schittische Taverne hat das Dach verloren, da war ich dann mit beschäftigt und Lars war bei der Dixi-Katastrophe zugegen, dort war es wohl doch recht bedrohlich zugegangen. Als wieder Ruhe einkehrte und alle langsam wieder in die Zelte verschwanden, wurde beschlossen, dass der Markt am nächsten Morgen später beginnen soll, weil noch Wiederaufbauten getätigt werden sollen.

Danke Steffi, das sieht toll aus!
Danke Steffi, das sieht toll aus!