Bliedenfest Beckdorf

24. - 25.9.22

Lars und ich waren an dem Wochenende zu einer Hochzeit eingeladen, und so wurde der Saisonabschluss ohne uns bestritten. Aber so kam Bernd an meinem Geburtstag noch vorbei, um den Anhänger abzuholen und ein bisschen Kuchen zu essen. Das war auch schön. Ich hoffe also an dieser Stelle auch auf einen Bericht über das Wochenende :-)

 

Nicht umsonst gehofft kommt nun der Bericht der Lageromi mit dem Patschuliduft :-)

Also da die Lagercheffin sich auf das Brautstraußfangen vorbereitet hat, machten sich Kalle und ich so gegen 12:00 Uhr auf um Kevin zu finden, der sich das Lagerfähnchen bereits von den Viatores hatte abnehmen lassen. Kurz vor dem Ziel fragte ich nochmal bei Kevin nach, wo wir genau hinmüssen, aber leider antwortete er wirres Zeug: "Nach Beckdorf, zum Beekhof, derselbe Ort wie letztes Mal". Na, da war ich ja schon, also aus dem Auto gehüpft und den Plan abgesucht. Nirgends ein Kevin :-(

Am Ende haben wir uns von der Orga hinführen lassen und fanden auch Kevin, der sich im kuscheligen Ritterzelt der Viatores hilfreich betätigt hatte. Wir hatten ziemlich genau den gleichen Platz wie letztes Jahr, allerdings wohnten uns gegenüber ein lustiges Lager mit vielen fröhlichen Kindern.

Bald kamen Gunnar und Bernd und wir konnten tatsächlich schon ganz viel aufbauen. So langsam war es auch Zeit für Nahrungsaufnahme, aber wir konnten nur das Feuersegel aufbauen, da irgendwie der Mast für das Feuersegel fehlte. Also bauten wir Bänke und Tische unter dem Feuersegel auf und Gunnar war plötzlich "Erster in Gewandung".

Unsere Nachbarn hatten inzwischen eine schöne "um-die-Ecke-Küche" aufgebaut und ich habe ganz viele Fotos gemacht, weil ich die deutlich geschickter mit der L-Form fand, als unser abgespanntes Ding. Allerdings hatte sie flache Bretter, die ich ja eigentlich nicht so schön finde, dennoch ein netter Anblick.

Nachdem Gunnar ein kleines Inferno unter dem Feuersegel gemacht hat, und der Grill unterm Segel nach draußen gehoben wurde, konnten wir bald gemütlich grillen.

Als Nina und Hase mit allerlei Holz auf dem Autodach ankamen, wussten wir auch wo unser Sonnensegelmast war. 

Das Sonnensegel wurde noch gehisst, aber da es inzwischen schon recht dunkel war haben wir den Restaufbau und Dekoration auf Samstagfrüh verschoben. 

Um 21:00 Uhr sollte wohl Lagerbesprechung sein und ich begann DIE KISTE zu suchen, die dereinst der lieben Nina mitgegeben wurde, DIE KISTE, in der sich  Dinge wie Ketchup, Haferflocken, Honig, Gewürze Öl und eben alle lebenswichtigen Dinge eines Heerlagerwochenendes befunden haben. Nina hat glaubwürdig versichert, DIE KISTE nicht bei sich  oder jemals eingepackt zu haben und nach einiger Zeit des gemeinsamen brainstormings hat sich der Hase als "vielleicht-Kiste-in-den-Keller-Steller-und-dort-vergessen-haber" geoutet.

Im Laufe des Wochenendes gab es immer wieder Situationen, in denen wir DIE KISTE schmerzlich vermisst haben.....

Auf der Heerlagerbesprechung hörten wir mit Erstaunen, dass wir nicht nur am Samstag und Sonntag um 12:00 Uhr den Wollpfad erklären sollten, sondern dass wir auch ein Lager für die Kinderrallye waren, bei der die Kinder jeweils einen Teil ihrer Knappenausbildung bestehen mussten.

Zum Glück hatte ich die Spielekiste eingepackt und so konnten die Jungknappen bei uns Fische fangen lernen.

Wir saßen noch ein bisschen zusammen und ich habe gejammert, dass ich morgen keinesfalls Kaffee kochen könne, wenn nicht noch jemand das Küchenkreuz aufstellen würde. ( Alles verfügbare Holz hatten wir bereits in der Dackelhütte gebunkert, da der Nachbar Starkregen für die Nacht prophezeit hatte) Irgendwer hatte dann ein Einsehen und so wurde noch etwas im Dunkeln herumgebaut und gehämmert. Ich hörte die erfreulichen Geräusche allerdings schon in meinem Kuschelbettchen, so dass ich nicht sicher weiß wer die tapferen Recken waren....

 

Sehr früh morgens wachte ich auf und schaute nach meinem Vordach, welches schon eine gute Menge Regenwassers aufgenommen hatte. Mit sicherem Griff habe ich dann genau die Sange gekippt, die dafür Sorgte, dass der ganze Schwall Wasser zunächst auf den neben mir stehenden Steckstuhl und von dort auf mich geschwallt ist.

BRRRRRRR OK, duschen - check  

Der Blick auf die Segel zeigte kaum bis gar kein Wasser, also die schnelle Klorunde , aber an zurück ins Bett war nicht mehr zu denken :-(

Auf dem Rückweg teilte mir unser Nachbar mit, dass er in der Nacht das Wasser aus den Segeln gedrückt hatte, was natürlich erklärte, warum sie jetzt relativ trocken waren,  und empfahl die Enden noch abzuspannen.

Ich fing dann vorsichtig mal an mit dem Feuer zu hantieren, hatte aber Schwierigkeiten gegen den feinen Dauernieselregen Feuer anzuzünden. Der nette Nachbar hatte schon heiß Wasser und versorgte mich mit dem ersten Kaffee des Tages, was meine Laune erheblich verbesserte. 

Dann erschien ein Felix und wir starteten so ein bisschen hin- und hergeräume. Mein Gejammer wegen des Feuers konnte er gar nicht verstehen, da inzwischen eine Menge Flammen loderten. Allerdings waren die schnell wieder aus, da sie nur von einer Hand voll Grillanzünder verursacht worden waren. Aber irgendwann hatte das Feuer ein Einsehen und da der Wasserbesorgedienst am Vorabend vorbildlich funktioniert hatte und das Holz relativ trocken war konnte die Kaffeeproduktion beginnen. Zum Glück waren Kaffee und Filter nebst Tüten in der Kaffeebar, weswegen DIE KISTE erstmal nicht so schmerzlich vermisst wurde. Dazu kam es dann, als wir nach dem Honig für die Haferflocken und den Speck für die Rühreier suchten :-( Felix hat dann ein bisschen vom Frühstücksschinken geschnibbelt und superleckere Stückchen gebraten, was uns voll entschädigte und Haferflocken gehen zur Not auch mit Zucker....

Inzwischen haben die wachen Jungs Tische und Bänke auf die Sonnensegelseite umgestellt und wir konnten schön frühstücken.

Gegen halb 10:00 war dann auch unser erster Gast - Jannis- da und wir machten allerlei merkwürdige Frühstücksfotos.

Inzwischen haben wir unser Tor aufgestellt und ich habe den Wollpfad aufgebaut. 

Ich versuchte mir einzuprägen wie das nochmal so war vom Schaf zum Handschuh aber es war ja noch Zeit bis 12:00 Uhr, wenn sich die Gäste um unseren Wollpfad scharen würden......

Kurz vor 12:00 war dann klar, dass sich die Mengen und Massen wohl noch bei der lustigen Markteröffnung tummeln würden und ich konnte mich wieder entspannen. Währenddessen haben wir Tiamaten das Markteröffnungs-Schauspiel vom Publikum aus durch eine hervoragende Komparsendarstellung unterstützt, wenn wir schon nicht als Schauspieler teilnehmen konnten. Mit pöbelnden Rufen während der Gerichtsverhandlung a la "Der Herold lügt!!" oder "Isern Hinerck ist unschuldig!" sorgten wir so für eine lebhafte Stimmung auf dem Platz.

Danach haben die Knappen Jannis und Kevin das Wollpfadbild mit allerley Nesteley vervollständigt und eine echt gute Show dabei abgegeben.

Das Wetter war ein bisschen freundlicher geworden und Tiamatim tummelte sich mal beim Markttanz, wurden dann von Exper Avis zum Bruchenballspiel gelockt, was aber aufgrund der Nässe sich spontan als Balltraining entpuppte. Ansonsten kamen immer mal Kinder vorbei, die bei unseren Nachbarn einen Turm mit der Apfelbliede einreißen mussten und dann bei uns Fische gefangen haben.

Das Fische fangen war wie immer für Kinder ein kleiner Spaß aber für Eltern eine Sucht. Kaum haben sie mal probiert, wollten sie gar nicht mehr aufhören. So hatten wir den ganzen Tag fliegende Fische vor unserem Lager und unsere Sammelschüssel füllte sich mit Almosen für die neue Bliede.

Susanne war inzwischen auch eingetrudelt und hat uns superleckeres Mittagessen mitgebracht. Sie musste dann auch bald anfangen zu kochen, weil das gute Rind ja einige Zeit braucht um durchzugaren :-) Es gab Rinderbraten mit allerlei Möhren und Knödel.

Ich bin ja immer so ein bisschen unglücklich mit nicht authentischen Knödeln in Plastiksäckchen, aber das Ganze war am Ende so lecker, dass es mich versöhnte. Ich bin wohl auch die Einzige, die keine Spätzle und Knödel mag, und somit kein Maßstab. 

Irgendwann mittags gab es eine Versteigerung zu Gunsten der neuen Bliede und Bernd und Kevin wurden stolze Besitzer von Blubb Bert, der von nun an in unserem Feuer für heiße Getränke sorgen soll sowie diversen Kleinigkeiten. Wahrhaftig Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ein Paar Holzschuhe in der Größe 28.

 

Susanne hatte sich am frühen Abend abgeseilt, weil es ihr nicht wirklich gut ging, und Jannis musste ja auch wieder heim, obwohl er ziemlich lange bei uns geblieben ist.

Irgendwann in früher Nacht bin ich vom Zähne putzen zurückgekommen und wurde spontan shanghait und kurzerhand zu den Expers ans Feuer geleitet. Bernd, Gunnar und Kevin waren bereits dort und so haben wir Blubb Bert ins Exper-Feuer getan und ihn zunächst Glühwein und später Tee-Met zubereiten lassen. Alles sehr lecker, dazu gab es Musik mit Vorlesetext und Geige, Flöte und allerlei Kurzweil. Ein schöner Abend, aber irgendwann musste ich mich dann doch zurückziehen. Für eine zweite Zahnputzrunde fühlte ich mich zu betrunken, daher habe ich mich direkt ins Bett begeben. Wie ich hörte hätte Kevin in dieser Nacht zum ersten Mal den Felixpunkt gemacht, und das kurz bevor ich schon wieder aufgewacht bin. Allerdings ist er Mal wieder unter Banken und am Feuer immer wieder eingeschlafen, weswegen er den Punkt leider nicht bekommen konnte. Da die Experten für ihren Schabernack bekannt sind, hat Gunnar unser Banner in Sicherheit gebracht und versteckt - bedauerlicherweise haben die Experten es trotzdem gefunden und es hübsch bei der Bühne platziert, nachdem es von uns wiedergefunden wurde und in den Keller (hinter dem Attelier ) gebracht, damit uns die Nachbarn nicht noch einmal beklauen konnten.

 

Am Sonntag war ich irgendwie "un"...

Allerdings gab es Kaffee und Brötchen von den Kranzbindern und damit konnte das Frühstück ohne den Kampf mit der nassen Feuerschale beginnen. Also Kaffee war da, aber dennoch hat mich alles irgendwie genervt, vermutlich auch, weil es die ganze Zeit geregnet hat und weil es bei uns Grünkohl mit Kartoffeln (!) geben sollte ..... 

Dann kam Ninas Mom mit einem Topf voll Grünkohl Kassler, Bauchspeck und Würstchen, und wollte uns das alles schenken. Sie tat das dann auch obwohl ich nicht sehr freundlich war. ( War nicht so gemeint :-) ) Somit hatten wir dann schon einen Mittagessenstarter und mussten nur noch aus eigenen Mitteln aufstocken.

Nachdem der ganze Morgen von Regen und Kälte geprägt war, kam nun langsam die Sonne wieder hervor und trocknete unsere Zelte und meine Psyche .... 

Die Kinder wollten wieder fliegende Fische sehen und jeder hat mal die Netze geschwungen und die Besucher bespaßt. Irgendwann war dann auch Tanzen, allerdings ohne Anleitung durch Sam, der gestern Nacht wohl ein Tee-Met zuviel hatte.

Wir haben dann unseren sehr leckeren Grünkohl ( allerdings ohne Kartoffeln! :-) ) mit all den vielen Würstchen gegessen, aber leider war kein Senf da (bestimmt war der in DER KISTE, die damit auch am Sonntag einmal mehr schmerzlich vermisst wurde)

 

Irgendwann sollte es nach dem Sonntagsprogramm wohl eine Abschluss Kundgebung geben, dabei ist dann wohl auch wieder so ein schönes Gruppenbild entstanden. Leider haben wir es aufgrund der fischigen Kinderhorden irgendwie nicht rechtzeitig dahin geschafft und somit wieder eins der bereits verdienten Sternchen eingebüßt.

Plötzlich kam dann Kalle schon über den Plan und ich hatte noch gar nicht richtig gepackt. Jetzt wo es doch wieder sonnig und warm war .... 

Es kam dann zum bitteren Ende mit vielen Umarmungen und freundlichen Weihnachtswünschen.

Bis wir dann auch alle fertig waren musste Kalle schon mit seiner Stirnlampe für die Abnahme des Platzes leuchten. 

 

Danke Steffi, das sieht toll aus!
Danke Steffi, das sieht toll aus!