Highland Games Bremen

15.6.

Wegen der Löcher in meinem Bauch, habe ich beschlossen nur zu Besuch nach Bremen zu fahren, da war ich in guter Gesellschaft mit Susanne, meinen Eltern und Lars, die sich (fast) alle für den Samstag in Schale geschmissen haben. So waren wir ein ganz ansehnlicher Haufen McTiamatleys, als es ernst wurde. Lars und ich kamen kurz nach meinen Eltern, so um 11 Uhr etwa an. Genug Zeit, um die Knöpfe am Kilt der Mutter umzusetzen, sich in der kleinen Heerlager-Gasse umzusehen und gemütlich ein gemeinsames Frühstück einzunehmen. Denn die Mutter hatte von unterwegs Kaffee bei den Jungs geordert. Außerdem hatte ich die Kiste mit den Spindeln mit, um den Wollpfad zu vervollständigen und ich habe Gunnar endlich den Torben-Punkt-Pokal überreicht.

Um 12 Uhr wollten wir dann zur Anmeldung, aber da ging es schon los mit dem Einmarsch, sodass Bernd und Gunnar erst danach an ihre Nummern kamen. Als wir uns hinten eingereiht hatten, meinte der Stöckchenschmeißer der Dudelsack-Kapelle, dass wir uns in Dreierreihe aufstellen sollen und hinterherlaufen, das würde dann schon alles klappen. Wir wussten zwar nicht was er damit meinte, aber wir haben es genau so gemacht. Als sich die Reihen dann teilten und durch einander durch liefen haben wir dann auch verstanden was "klappen" sollte und nach einer kurzen Orientierungsphase waren dann auch alle wo sie sein sollten. Danach kam die Ansage von Sebastian und Heiko, dass es nun gleich losgehen würde, dass sie sich freuen, dass alle da und fröhlich sind, wer die Sponsoren sind und dass der Campingplatz-Chef endlich auch im Kilt rumläuft und wie so das Tagesprogramm aussehen wird. Dann konnten wir uns anmelden - Gunnar und Bernd haben sich ihre Nummer geholt und Lars hat sich und die beiden Sportler beim Whisky-tasting angemeldet. Ich hatte nämlich heute bei der Ankunft Punkte gesammelt, indem ich gesagt habe, dass ich zurück fahren könnte, wenn Lars das Tasting mitmachen wollte... Aber erstmal sollte es mit den Spielen los gehen. Die erste Disziplin, die sich die Jungs ausgesucht hatten war das Cattle-bell-schmeißen. Das sah sehr amüsant aus, war aber vermutlich gar nicht so einfach, wurde aber, nach dem Gleichgewichtsverlust von Gunnar nach dem ersten Versuch kommentarlos absolviert. Danach haben wir uns im Speerwurf versucht. Das war eine Katastrophe... Aber wenn man so ein Ding noch nie in der Hand hatte, ist das wohl auch gar nicht so leicht alles zu beachten: die Spitze muss in den Boden, das Ding muss so weit kommen, dass es in das Ziel fällt und dann muss man auch noch hinter dem Linienhölzchen bleiben und den Wind austricksen. Das hat leider nicht funktioniert, aber Lars und ich waren so neugierig wie das wohl ist, dass wir unbedingt im nächsten Jahr mitmachen wollten. Danach brauchten wir erstmal eine Pause von dem Schock und es gab ein Killkenny und ein Foto mit der Bar-Crew. Außerdem musste ich Bernd noch einen Einhorn-Anstecker schenken, damit ihn die Kraft nicht verlässt - ich habe mir eine Distel gegönnt. Danach fühlten sich Bernd und Gunnar gewappnet für den Baumstamm - auch wenn Gunnars "oh nein, ich weiß gar nicht, ob ich das hin kriege" eher nicht so zuversichtlich klang... Aber Das Einhorn und hat sie dann beflüglet, sodass sie dann doch zum Stämmchen gegriffen haben. Das klappte auch schon besser - wir haben das ja auch schonmal in Wrohm und in Peine gemacht, wobei der Baumstamm in Peine auch mehr so ein Mammutbaum war, den keiner gedreht bekommen hatte, wohingegen die wrohmer Stämmchen fast von alleine fliegen... Nachdem der Baumstamm besiegt war, ging es zum Hammerwerfen, auch so eine Disziplin, die von uns noch keiner gemacht hat, sodass der Ausgang dieses Versuchs fraglich war. Das ging aber relativ gut, es sah zwar nicht so elegant aus wie bei einigen anderen, aber der Hammer ist geflogen und das auch noch in die richtige Richtung. Gunnar hat zwar noch versucht das Starthölzchen weiter vor zu klopfen, aber da er dabei den Hammer nicht los gelassen hat, war das kein Versuch und er durfte nochmal los legen. Danach gab es erstmal wieder eine Pause. Ein neues Killkenny und ein bisschen Lager-Atmosphäre. Ich habe derweil die Reise zum Klo angetreten und bin auf dem Rückweg bei meinen Lieblingsrindern hängen geblieben. Bernhard begrüßte mich schon mit "alle Jahre wieder" - dabei war das ja erst mein zweites Jahr... Aber ich habe ihn wohl nachhaltig vollgequatscht beim letzten mal ;-) Als wir uns gerade darüber unterhielten, ob er im nächsten Jahr nicht auch zu den Highland Games in Wrohm kommen wollte, kam Lars gerade vorbei, der auch zum Klo wollte und den Jungs im Lager gesagt hat, er würde mich auf dem Rückweg wieder mitbringen... So ein Mist, ich bin doch tatsächlich mal wieder auf dem Kloweg verloren gegangen, das ist mir schon so lange nicht passiert... Als Lars dann wieder kam, hatten Bernhard und ich auch schon alles wichtige besprochen und es ging weiter mit jubeln, fotografieren und Dinge werfen! 

Es wurde der Minifindling als nächstes geworfen. Nachdem Bernds erster Versuch ganz Seeschlangen-gerecht flutschig daneben ging, hat er es beim nächsten mal mit der anderen Seite versucht und tatsächlich kam er damit weiter. Seinen dritten Versuch hat Gunnar ihm kaputt gemacht, weil dieser schon los gelaufen ist, um den Stein wieder zu holen, obwohl noch nicht fertig gemessen war... Aber es wären nur 10 cm mehr gewesen... Gunnar hat es mit Anlauf versucht und sah auch sehr professionell dabei aus. Dann blieb nur noch das Reifen ziehen, aber da der Stein doch noch in den Armen hing, gab es davor auch noch eine kurze Pause. Aber nicht zu lange, denn das Tasting sollte ja auch bald los gehen... Lars und ich nutzten die Zeit, um auf der Scotch-Wiese ein bisschen zu shoppen. Es gab viel mehr Kram, den es letztes Jahr nicht gab. Ein Imker, mit dem ich Lars zuliebe kein Gespräch angefangen habe, obwohl ich ja nun kurz vor meiner Honig-Prüfung stehe, Seifen und Holzdinge und einen Fellhändler - ok, ich gebe zu, ich kann mich nicht mehr erinnern was es letztes mal gab, aber es war definitiv weniger :-D Bei der Seifenfrau gab es Seepferdchen-Seife aber keine Bieber-Seife - Punkt für die Seepferdchen würde ich sagen! Auch die Holz-Sachen waren sehr cool. Ich habe mich in eine Lampe verliebt, Lars war mehr von einem rustikalen Schnapsglasständer angetan. Aber wo wir dann am Ende unser Geld gelassen haben war bei dem Fellhändler, denn es gab dort Fellwesten für 40 € und Lars wollte schon lange eine haben. In braun gab es nur noch die eine, die aber zufälligerweise genau passte! So war mein Geld ausgegeben und wir mussten uns von den Jungs aushalten lassen.

Ich habe den Tip gegeben, dass Lars sie anschreien könnte, damit sie im Takt bleiben, das hatte beim Tauziehen auch ganz hervorragend geklappt. Und so geschah es auch - die Hände flogen im Brülltakt von Lars, dass man sie kaum sehen konnte! Aber bei den Eisenfingern von Gunnar hatte der Reifen auch keine Chance ;-)

Dann war endlich Würstchen Zeit - die Mutter war schon die ganze Zeit so hungrig, es wurde ja beschlossen, dass wir uns vor Ort versorgen und nicht kochen, aber leider gab es keine Kartoffeln mit Quark wie im letzten Jahr, also musste ein Rinderwürstchen ausreichen. Für mich war es das auch, schließlich ist mein Essverhalten seit der OP noch etwas spartanisch, aber eine Kartoffel hätte mich schon glücklicher gemacht ;-)

Danach haben wir im Lager über die Spiele diskutiert und wie wir es im nächsten Jahr machen würden und ob man so einen Speer nicht auch kaufen kann oder ob Achim das macht für die wrohmer Highland Games... Als die Mutter eine Nachricht bekommen hatte, dass sie nach Hause kommen sollte, weil es der Oma nicht so gut geht... Die Eltern sind dann aufgebrochen und die Jungs haben sich auf den Weg zum Tasting gemacht, während ich die Lagerwache übernommen habe. In der Zeit konnte ich auch einmal zeigen wie das Spinnen mit der Handspindel funktioniert. Dann kam plötzlich ein gewaltiger Regenschauer über uns und ich habe den Wollpfad eingesammelt und die Mülltüte zu geklappt, damit sie nicht voll Wasser läuft. Nach 10 Minuten war alles vorbei und ich habe alles wieder raus gestellt und das Wasser vom Sonnensegel geschubst. Dann kam auch endlich Susanne, die wegen einer kleinen Hojnitis länger gebraucht hatte als eigentlich geplant. Wir haben erst gequatscht und nachdem die Jungs immer noch nicht wieder gekommen sind, haben wir beschlossen, dass die Nachbarn ein Auge auf das Lager haben können und sind erst nach hinten gegangen, da war aber schon Aufbruchstimmung und dann haben wir die Scotch-Wiese besucht und unsere Schnapsdrosseln. Diese waren mit dem Tasting eigentlich schon fertig, aber es war noch so nett... Susanne hat sich dann dazu gesetzt und Scotch-Club-Mann hat mir ein Minischlückchen abgegeben, was ich scheinbar mit einem Herz erweichenden Lächeln gedankt habe, jedenfalls hat er die Geschichte meines Lächelns später noch zwei mal erzählt :-) Ich habe mich dann aber wieder ins Lager begeben, weil ich es nicht so lange alleine lassen wollte. Nach einer Weile kam der Rest dann auch und es wurde noch ein Bank-Plan gemacht, da Bernd sich inzwischen auch eine Fellweste gekauft und damit das gleiche Problem hatte wie wir. Lars und Susanne sind dann Geld holen gegangen und ich habe versucht heraus zu finden wann die Siegerehrung sein soll und wo, da ich das Gerücht gehört hatte, dass es wegen Stromausfall Verzögerungen gibt, weil alles nochmal gerechnet werden muss. Mit viel hin und her Gelaufe hatte ich dann 19.30 Uhr heraus bekommen und habe es weiter verbreitet. Susanne und Lars waren rechtzeitig wieder da und so konnten wir Gunnar und Bernd gemeinsam bejubeln. Sie haben den 39. Platz belegt. Und wenn wir das mit dem Speer und dem Hammer noch ein bisschen üben, dann wird das nächstes Jahr noch viel besser!! :-)

Danke Steffi, das sieht toll aus!
Danke Steffi, das sieht toll aus!